Bereits von Hippokrates (460 – 377 v. Chr.) wurde der Saft aus Mistelkraut für die äußere Anwendung zur Verbesserung der Wundheilung, in der Frauenheilkunde bei Unterleibsentzündungen und als Sud bzw. Tee bei Bluthochdruck empfohlen.
Welche Krankheiten werden mit der Misteltherapie behandelt?
– Segmenttherapie bei degenerativ- entzündlichen Gelenkerkrankungen (wie z. B. Arthrose und Rheuma)
– Unspezifische Reiztherapie (Komplementärtherapie, Palliativtherapie) bei bösartigen Tumoren
Behandlungsprinzip
Die Mistel (Viscum album L.) aus der Familie der Mistelgewächse (Loranthaceae) ist ein „halbschmarotzender“ immergrüner Halbstrauch, der auf den Ästen von Bäumen wächst. Er entnimmt dem Baum Wasser und alle Nährstoffe, die er zum Wachsen braucht. Mistelextrakte für die Therapie werden aus dem krautigen Teil der Pflanze hergestellt.
Ablauf
Bei der Misteltherapie wird täglich (oder alle zwei Tage) Mistelextrakt in steigender Dosis unter die Haut gespritzt, bis die optimale Reaktionsstärke erreicht ist. Es folgt eine leichte vorübergehende Erhöhung der Körpertemperatur. Pausen bei der Misteltherapie sind meist sinnvoll (z.B. zwei Wochen nach sechs Wochen Therapie).
Mögliche Nebenwirkungen:
Allergien oder Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle / Hämatom-Bildung an der Einstichstelle
Reiztherapie bei Schmerzen
Die Kommission E („Zulassungskommission“ beim BfArM) befürwortet die Misteltherapie für die so genannte Segmenttherapie bei degenerativ-entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Arthritis. Durch Injektion von Mistelextrakt in die Haut werden Reize erzeugt, welche durch Fernwirkung über das Rückenmark Schmerzen lindern.